Dem Anlass entsprechend hatten sich Vertreter der Verwaltung, der Politik und der Sportvereine im Lohner Rathaus zusammengefunden, um den Ehrengast gebührend zu begrüßen. Dies übernahm stellvertretend Bürgermeister Hans-Georg Niesel in gewohnt lockerer Form und überlies dann Willi Lemke die Bühne des kleinen Sitzungssaals.
Nach einer Kurzeinführung in seinen Arbeitsalltag in den ärmsten Regionen der Welt und der Herausstellung Lohnes als dem wohl idealen Lebensort, wurde der Diplomat sogleich seinem Mandat als Vermittler zwischen den Gesellschaften der Vereinten Nationen gerecht. Gern wäre er bereit, Lohne zu einer dritten Partnerstadt zu verhelfen. Dem verdutzten Publikum wurden die Orte Altenberg im Erzgebirge, Nairobi und Bethlehem als Kultur- und Sportaustausch-Partner genannt.
Am schnelltsten fand Norbert Krogmann, Präsident des TuS Blau-Weiß Lohne, zurück zur Sprache: Ob denn auch internationale Partnerschaften möglich wären, lautete seine Frage. Gewiß, so die Antwort Lemkes, auch über große Entfernungen. Er könne sich z. B. eine Partie der BWL-Fußballdamen gegen das palästinensische Frauen-Team Bethlehem Deyara durchaus vorstellen.
Zeit, diese Visionen weiter auszuspinnen, war nicht vorhanden. Es folgte der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Lohne, wobei ihm die Lohner über die Schulter gucken durften. Danach entschwand der sympathische Mann zum nächsten friedensstiftenden Termin - einer wichtigen Vorstandssitzung bei Werder Bremen.